Wie wurde dieses Hörspiel produziert?
Ungefähr die erste Halbe Stunde des Hörspiels wurde mit einem Minidiskrecorder aufgenommen. Das Mikrofon wurde im Abstand von ca. einem halben Meter aufgestellt, so dass sich alle benötigten Sprecher um das Mikrofon aufstellen konnten. Danach wurde die Aufzeichnung über den Line-In- Eingang eines Computers mit dem kostenlosen Programm „mp3DirectCut“ überspielt und als mp3-Datei abgespeichert. Der zweite Teil wurde mit zwei Mikrofonen, die mithilfe eines Mischpultes zusammengemischt wurden direkt über den Line-In-Eingang eines Computers aufgezeichnet (hier muss man darauf achten, dass man den Line-In-Eingang und nicht den Mikrofon-Eingang benutzt. Letzterer rauscht.). Der Nachteil dieser Technik ist der größere Aufwand, so braucht man dazu ein Mischpult und zwei Mikrofone, außerdem noch einige Kabel. Der Vorteil ist aber – und das ist deutlich zu hören, dass die Qualität im Vergleich zum Minidiskrecorder deutlich besser ist. Beim Minidiskrecorder ist ein leises Surren zu hören, was daran liegt, dass der Motor des Recorders ein Geräusch macht, welches trotz großem Abstand auf die Aufnahme kommt, weil es über die Elektronik übertragen wird.
Aber warum zwei Mikrofone? – Wenn man – wie in diesem Fall – sehr viele Sprecher hat, muss der Abstand zum Mikrofon entsprechend groß sein. Dann muss man allerdings die Empfindlichkeit (also die Lautstärke) weiter hochdrehen. Das führt allerdings dazu, dass Nebengeräusche viel stärker zu hören sind. Bei professionellen Produktionen hat jeder Sprecher ein eigenes Mikrofon, was für Aufzeichnungen in der Schule natürlich viel zu aufwendig wäre.
Nach der Überspielung auf den Computer, bzw. nach der Aufzeichnung, habe ich die Dateien dahingehend bearbeitet, dass alle Sprechertexte gleich laut sind. Die Schüler sprechen unterschiedlich laut, auch der Abstand zum Mikrofon variiert. Da diese Arbeit sehr aufwendig ist (ich habe für dieses 45 Minuten-Hörspiel ca. zwei Stunden gebraucht), muss man das nicht unbedingt machen, die Aufgabe erfordert große Geduld und auch der richtige Umgang mit dem Programm wird vorausgesetzt.
Da der Aufwand und die Anforderung an das technische Verständnis und den richtigen Umgang mit der Technik sehr hoch sind, empfehle ich jedem, solch ein Projekt nur durchzuführen, wenn es entsprechend qualifizierte Schüler oder Lehrer gibt, die die Betreuung der Technik übernehmen können. (Philipp Nagel)