Berlinfahrt

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin …

Los ging es für uns, die JS2, am Montagmorgen, als wir in den Zug am Stuttgarter Haupt-bahnhof nach Berlin stiegen. Etwas verschlafen, aber dennoch bestens gelaunt und voller Vorfreude warteten wir darauf, dass unsere Studienfahrt endlich losgehen würde. Dabei wusste keiner von uns, was die nächsten 5 Tage Berlin bringen würden. Was wir erleben, mit welchen wilden Geschichten wir zurückkommen und von welchen Momenten wir später er-zählen würden. Hinzu kam, dass es für viele von uns der erste Besuch in der Hauptstadt sein sollte.

Im Nachhinein können wir sagen, Berlin hat uns auf verschiedenen Ebenen Einblicke gegeben. Wir tauchten in die deutsche Vergangenheit ein und wurden von der Geschichte in den Bann gezogen. Dabei war für uns das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen ein Highlight. Hier wurde die Geschichte für uns am greifbarsten und eindrücklichsten. Durch Führungen von Historikern und Zeitzeugen bekamen wir eine Idee davon, wie grausam die damalige Zeit für Gegner der DDR gewesen sein musste. Und dann die betroffene Stille, als wir an der Berliner Mauer standen und unsere Geschichtslehrer uns die Teilung in Ost- und West-Berlin vor Augen führten. Ihr Wissen beeindruckte uns, ließ uns emotional werden und zudem war auch genug Platz für persönliche Geschichten. Am Mittwochnachmittag konnten wir ent-scheiden, welchen geschichtlichen Spuren wir folgen wollten. Egal ob das Olympiastadion, die East Side Gallery verbunden mit der Stalinallee, das Alliiertenmuseum oder das Museum der Charitée, überall konnten wir weiteres Wissen sammeln. Auch die Politik kam nicht zu kurz. Der Plenarsaal war zwar während unseres Besuches im Bundestag leer, dennoch be-kamen wir einen Vortrag über die Geschichte des Bundestages. Und dann bestiegen wir, fasziniert von ihrer Architektur, die Kuppel und bewunderten von ganz oben, den giganti-schen Ausblick über Berlin. Passend zur Politik ging es für einige von uns zu einem typi-schen Berliner Kabarett in der Distel. Dort hieß es “Wer hat an der Welt gedreht” und es wur-den aktuelle politische Themen mit Witz und guter Laune hinterfragt, so wie es seit langer Zeit in der Distel üblich ist.

Die positivsten Seiten zeigte uns Berlin vom Wasser aus bei einer Bootsfahrt auf der Spree. Wir sahen das Regierungsviertel, die Museumsinsel und natürlich den Fernsehturm. Bei un-seren eigenen Erkundungstouren durch die Stadt bekamen wir die Vielfältigkeit der Stadt und das Aufeinandertreffen verschiedenster Kulturen zu sehen. Aber trotzdem sahen wir auch die weniger schönen Seiten der Stadt.

Durch die 5 Tage hat sich auch unsere Gemeinschaft als Jahrgangsstufe verstärkt. Es wur-den neue Freundschaften geknüpft und bereits vorhandene Freundschaften vertieft. Man hat Gespräche mit Leuten führen können, mit denen man zuvor noch nicht oder noch nicht so oft geredet hat und andere lernte man von einer persönlicheren Seite als die in der Schule kennen. Jetzt sind wir bereit, gemeinsam als Jahrgangsstufe unser Abitur zu machen und unser letztes Schuljahr in vollen Zügen zu genießen.
(Lea Buser und Lena Mollenkopf, JS2)