Chemieherzen schlagen höher
Am 24.11.2022 machten sich die Chemiekurse der Jahrgangsstufen 1 und 2 auf den Weg nach Mannheim, um der dort ansässigen BASF - Badische Anilin- und Sodafabrik – einen Besuch abzustatten. Der Ausflug sollte uns die chemischen Prozesse zur Gewinnung bestimmter Stoffe vergegenwärtigen.
In Mannheim angekommen, erreichten wir nach einem kurzen Fußmarsch die Tore der BASF-Stadt. Wie sich später herausstellte, handelt es sich hierbei scheinbar wirklich um eine kleine autarke Stadt mitten in Ludwigshafen, die mit einer breit aufgestellten Feuerwehr und einer gut ausgebauten Infrastruktur dem gewöhnlichen Stadtkonzept sehr nahekommt.
Doch bevor wir die BASF-City erkunden konnten, mussten wir zunächst den Sicherheitsvorschriften entsprechend ausgestattet werden. Ausgerüstet mit Schutzhelm und -brille, Arbeitsjacke und Ohrenschutz, öffneten sich dann kurze Zeit später für uns die Schranken zur gewaltigen BASF–Stadt. Unsere Führerin Frau Dr. Busch führte uns die Größe und Bedeutung der BASF anhand von Zahlen und Fakten vor Augen. Ein besonderer Schwerpunkt der BASF liege auf der Nachhaltigkeit. So sollen die Produkte des einen Prozesses über spezielle, inner(BASF)städtische Verbindungen, als Edukte zur Gewinnung eines anderen Stoffes dienen. Auf diese Weise lernten wir nach und nach die verschiedenen Bereiche und Werkverbände kennen und fuhren - beinahe ehrfürchtig - an den riesigen Produktionsstätten vorüber. Weil wir uns die Gewinnung bestimmter Stoffe schon im Unterricht theoretisch erarbeitet hatten, war es faszinierend und sehr eindrücklich, die praktische Umsetzung live zu sehen. So lag der Fokus unserer Exkursion auf der Ammoniaksynthese, mit der wir uns genauer beschäftigten. Frau Dr. Busch führte uns über die Anlage und wir durften sogar einen Blick in den unfassbar heißen Primärreformer werfen, der zur Gewinnung der Ausgangsstoffe dient.
Interessant waren auch die Schutzvorkehrungen im Seitenbecken. Da ein Großteil der Rohstoffe über den Rhein angeliefert wird, muss natürlich sichergestellt werden, dass bei einem möglichen Containerunglück, keine Chemikalien in das Gewässer gelangen. Durch eine Luftwand, die durch Leitungen am Beckenboden erzeugt wird, werden die Chemikalien bei Austritt aus den Containern im Becken eingeschlossen und können so nicht in den angrenzenden Rhein gelangen. Die nach den in der jeweiligen Straße produzierten Stoffen benannten Straßennamen ließen unsere Chemikerherzen höherschlagen. Insgesamt war es ein gelungener Ausflug. Vielen Dank an Herrn Braun und Frau Lehmann, die uns diese Exkursion ermöglicht haben. So bekommt die Chemie noch mehr Alltagsbezüge, als sie ohnehin schon hat. (Angelina Nulchis, JS 2)