Zu Besuch bei „Oma Monika“
Ein Oma-Besuch ist immer etwas Besonderes. Großeltern nehmen sich Zeit zum Spielen, machen tolle Ausflüge, kochen das Lieblingsessen ihrer Enkel und vor allem gibt es unendlich viele Süßigkeiten. Das war die einhellige Meinung der Klasse 5a des PMHGs, als sie sich auf den Besuch bei „Oma Monika“ in der gleichnamigen Theaterinszenierung im Jungen Ensemble Stuttgart vorbereitete. Auch Oma Monika verwöhnt ihren Enkel Balthasar, doch dieser bemerkt, dass sie zunehmend vergesslich wird; manchmal kann sie sich gar nicht mehr erinnern. Balthasar hat Angst, dass seine Oma irgendwann sich selbst vergisst. Die Gedanken von Zehnjährigen kreisen für gewöhnlich nicht um Altersdemenz, aber das Stück berührte und bewegte die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a sichtlich. Oma Monika und ihr Enkel begeben sich auf eine imaginäre Reise in die Vergangenheit und Balthasar staunt, was seine Oma in ihrem Leben alles erlebt hat. Die Schülerinnen und Schüler erlebten ein Wechselbad der Gefühle zwischen traurigen, nachdenklichen und fröhlichen Szenen, Lebensmomente voller Glück und Niedergeschlagenheit. Trotz Maske sah man den Schülerinnen und Schülern die Begeisterung über das Stück an und obwohl die Klasse ganz allein im Zuschauerraum saß, war der Applaus am Ende donnernd. Der Spaziergang durch die Stuttgarter Innenstadt zurück zur S-Bahn stand für viele noch ganz im Zeichen des Theaterbesuchs. Das Theaterstück warf Fragen auf, Eindrücke und Meinungen zum Stück wurden ausgetauscht und diskutiert. Völlig einig war sich die Klasse darüber, dass Oma Monikas Einsatz 1957 als Journalistin für das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau wichtig und ganz in ihrem Sinne war. Wie es sich für einen Schulausflug gehört, herrschte heitere, ausgelassene Stimmung, man neckte und ärgerte sich gegenseitig oder besprach miteinander Dinge, für die während eines gewöhnlichen Schultags nicht genügend Zeit bleibt. Nachdem alle Sporttage, Sozialmodule und Klassenabende wegen der Pandemie nicht stattfinden konnten, war dies die erste außerunterrichtliche Veranstaltung für die Klasse 5a, die alle bei herrlichem Sonnenschein und vorfrühlingshafte Temperaturen sichtlich genossen. Ein älterer Passant, der uns unvermittelt in der Stuttgarter Innenstadt ansprach, brachte es auf den Punkt: „Es ist so schön, endlich wieder einmal eine Schulklasse bei einem Ausflug zu sehen.“ Solche Ausflüge bereichern unseren Schulalltag: eine Klasse kann dann auch außerhalb der Schule lernen, gemeinsam etwas erleben, zusammenfinden und zusammenwachsen. (Hm)