Verantwortung für die eigene Geschichte

Vier Schülerinnen und Schüler des PMHG, Simon Elsäßer, Jakob Gänzle, Ofelia Przygocka und Victoria Sautter, haben sich im Rahmen ihres Leistungskurses Geschichte mit der Zeit des Nationalsozialismus in ihrer unmittelbaren Umgebung auseinandergesetzt.

Die Gedenkstiftung „Gemeinsame Erinnerung – gemeinsame Verantwortung für die Zukunft“ hat dieses Geschichtsprojekt nun mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Grund genug, einen herzlichen Glückwunsch zu formulieren und die Historikerinnen und Historiker ihre Arbeit vorstellen zu lassen. Die dabei entstandene Ausstellung wird ab Dezember im PMHG zu sehen und von den Klassenstufen 8 und 9 im Geschichtsunterricht besucht werden.

Könnt ihr in einigen Sätzen darlegen, womit ihr euch historisch beschäftigt habt?

Wir haben uns mit der Geschichte des KZ-Außenlagers Echterdingen-Bernhausen auseinandergesetzt. Hier waren im Winter 1944/45 hunderte Häftlinge untergebracht und wurden zu härtester Arbeit gezwungen. Zur Veranschaulichung dieser Grausamkeiten haben wir eine mobile Ausstellung erarbeitet.

Warum hat euch diese Regionalgeschichte besonders interessiert?

Wir fanden es schockierend, dass die Verbrechen der Nazis in unmittelbarer Nähe zu uns stattgefunden haben und viele unserer Mitschüler davon nichts wussten. Neben unserem eigenen Interesse an diesem Thema war es uns besonders wichtig, andere über dieses Thema zu informieren.

Eure Recherchen haben historisch wichtige und interessante Ergebnisse hervorgebracht. Welche ganz persönlichen Erfahrungen konntet ihr machen?

Die erschreckenden Details zu diesem Lager haben uns einmal mehr daran erinnert, dass dieses Kapitel der Geschichte niemals vergessen werden darf. Auch berührten uns die individuellen Lebensgeschichten der Häftlinge, welche oft, angesichts der unglaublichen Opferzahlen, in den Hintergrund geraten.

Geschichte wird oft als unnötige Beschäftigung mit der Vergangenheit abgetan. Wie würdet ihr widersprechen?

Besonders bei diesem düsteren Abschnitt der deutschen Geschichte wäre es fatal, wenn dieser in Vergessenheit geraten würde. Wir haben Verantwortung gegenüber den Opfern, aber auch gegenüber der Zukunft, sodass dies nie wieder passiert. Hier-zu ist es essentiell, dass man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt.