Konzertreise des Schulorchesters nach Südfrankreich
„Könnt ihr nicht wenigstens mit dem Orchester kommen?“ – so die Bitte unserer französischen Austauschlehrer vom Lycée Félix Esclangon im März, als sich abzeichnete, dass der Schüleraustausch mangels Interessenten aus Manosque dieses Jahr eine Pause einlegen würde.
Kommunikation über Musik, interkulturelle Begegnung, auch zwischen Jugendlichen, die die Sprache des Pultnachbars nicht sprechen? Damit hat das Schulorchester des PMHG schon mehrfach beglückende Erfahrungen gesammelt, und so stieß die Idee bei allen sofort auf offene Ohren.
Ein weiter Weg ist es allerdings von der Idee zur Realität: Wann können wir überhaupt fahren, ohne dass die acht Abiturienten allzu viel Unterricht versäumen? Wo können wir als Gruppe günstig wohnen und essen? Wie können wir anreisen und sind auch vor Ort mit unseren Instrumenten mobil – und kann ein Bus auch das kleine Sträßchen zum Freiluftgottesdienst in den Bergen bewältigen, den wir umrahmen sollen? Lässt sich das alles überhaupt finanzieren? Und die entscheidende Frage: Welche Musiker können wir in Frankreich für gemeinsame Proben und Auftritte gewinnen?
Viele Mails und Telefonate später und nach persönlichen Besuchen in den Pfingstferien hat sich für jede der Fragen eine Lösung gefunden, zwei Gruppen aus Manosque und Sisteron haben Lust, Anfang Oktober mit uns musizieren. Nun heißt es: Programm erstellen, gemeinsame Stücke auswählen, Noten einrichten und austauschen, Klangvorstellungen koordinieren für die getrennten Vorab-Proben, Arrangements erstellen für all die Instrumente, die auf französischer Seite gerne mitspielen wollen aber in der Partitur nicht vorgesehen sind, umgekehrt Alternativbesetzungen vorbereiten für die Instrumente, deren Teilnahme bis zum Schluss unklar bleibt, Probenzeiten und –orte finden (die franz. Schüler können erst nach der Schule proben, Solo-Trompeter Marc nur vormittags…). Und immer wieder: Geduld üben, flexibel bleiben, einen Plan B in petto halten und darauf vertrauen, dass auch spontane Lösungen gute Lösungen sein können.
Ob sich das alles gelohnt hat? Das wäre ein eigener Bericht – aber wer die strahlenden Gesichter der Musiker nach den Konzerten gesehen hat, kann diese Frage schnell beantworten: mit einem entschiedenen „absolument oui!“ (S.W.)