Weil es schön ist!
Wir haben uns Zeit genommen. Zum Lesen. Die diesjährige „Lesezeit LE“ gestaltete das PMHG für alle Schülerinnen und Schüler als eine kleine Auszeit, als Momente der Ruhe und als sehr intensive Vorlesebegegnungen.
Jede Klasse hatte ihr „Klassenbuch“, aus dem zu Anfang jeder Stunde von Lehrerinnen und Lehrern vorgelesen wurde. Mit Spannung und Interesse verfolgten die Schüler den Inhalt, man kam darüber ins Gespräch, tauschte sich aus, stellte Fragen, äußerte Meinungen. In der Aula kam jeden Tag eine Klassenstufe zusammen und zwei Lehrer lasen aus ihrem „Lieblingsbuch“. Es waren Bücher, die in der eigenen Jugend begeistert, beeindruckt, fasziniert hatten, Bücher, zu denen ihre Leser oftmals einen ganz persönlichen Bezug hatten. Dementsprechend fragten die Schülerinnen und Schüler nach und bekamen noch einmal einen ganz anderen Eindruck von ihren Lehrern. Und dann kam sie doch, die berühmte Frage nach dem Sinn: „Ich finde es ja gut, aber warum machen wir das?“. „Weil es doch schön ist, vorgelesen zu bekommen!“, konnte man zur Antwort geben. Braucht es da noch mehr Begründungen?
Im Schulhaus und im Lehrerzimmer wurde über Literatur gesprochen, Bücher wechselten den Besitzer, Schüler und Lehrer bemerkten die Ruhe und Konzentration, die nach einer anfänglichen Lektüre im Unterricht herrschte und viele konnten es einfach genießen, vorgelesen zu bekommen.
Sind das Leseerfolge? Wenn eine ganze Klasse fordert, dass sie wissen wollen, wie es weitergeht, wenn sich fünf Schüler „streiten“, wer das Buch als erster mitnehmen darf, wenn 100 aufgeregte Achtklässler ruhig und konzentriert einer literarischen Lesung folgen, dann wurden auf jeden Fall wichtige Leseimpulse gesetzt. (JH)