PMHG goes Ochsenhausen 2018
„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ – heißt es in einem Gedicht von Matthias Claudius. Zu erzählen haben auch wir jede Menge, allerdings müsste es bei uns heißen: „Wenn 93 Schülerinnen und Schüler und 5 Lehrerinnen eine Reise tun, …“ So soll es in diesem Reisebericht nicht nur um die Reise selbst gehen - nämlich um unsere diesjährige Musikfreizeit in Ochsenhausen – sondern um viel mehr.
Das Ziel unserer Reise, die Landesakademie in Ochsenhausen ist ein wunderschöner Ort. Das ehemalige Kloster bietet hervorragende Probenmöglichkeiten, schöne Zimmer und sehr gutes Essen. Dementsprechend gefragt sind auch die Termine, und für unsere Gruppengröße müssen wir daher immer ein Jahr im Voraus buchen. Monate vor dem gebuchten Termin muss der Bus bestellt werden, wir müssen das Budget kalkulieren, Elterninformationen rausgeben und Rückläufen hinterherrennen. Es werden Listen erstellt: wie viele Jungs – wie viele Mädchen, wie viele Vegetarier, sonstige Allergiker, wo werden die vielen „Kleinen“, also die Unterstufenschüler untergebracht, wer probt mit wem welche Stücke?
Die Tage in Ochsenhausen sind gefüllt mit Musik. Die Chance, alle Musikerinnen und Musiker beieinander zu wissen, kommt so schnell nicht mehr. Keiner hat einen Termin beim Kieferorthopäden, keine Oma hat Geburtstag, keine GFS muss vorbereitet werden, keine Hausaufgaben warten und jeder hat sein Instrument dabei. Allerdings übt außerhalb von Ochsenhausen auch niemand mehrere Stunden am Tag und so sind wunde Finger, heisere Stimmen, schmerzende Rücken und schwere Arme auch Nebenwirkungen dieser intensiven Probentage.
Eine sehr angenehme Nebenwirkung ist die gemeinsame freie Zeit der Freizeit. Da gibt es schöne Begegnungen bei den Mahlzeiten, in den Probepausen, bei gemeinsamen Kniffel / Ligretto / Werwolf / Uno – Spielen am Abend, beim abend- und morgendlichen Rundgang durch die Zimmer oder beim Ausflug zum Wasserspielplatz. Gespräche und Begegnungen dieser Art sind für uns Lehrer das eigentlich Wertvollste in diesen Tagen. Wir erleben, wie die Kinder und Jugendlichen sich und uns außerhalb der Schule begegnen, es finden sich Freundschaften über die Klassen- und Jahrgangsgrenzen hinweg, und fernab von Unterrichtssituationen und schulischen Zwängen gibt es viele Möglichkeiten zum unkomplizierten Miteinander. Wir sind sehr dankbar über diese persönlichen Kontakte, das Vertrauen der Eltern und die gemeinsame intensive Zeit mit den Schülerinnen und Schülern. Verhehlen können wir aber auch nicht die Erleichterung, wenn alle Kinder wieder wohlbehalten ihren Eltern übergeben sind und wir zu unseren eigenen Familien zurückkehren können.
Übrigens: Noch vor der Abreise aus Ochsenhausen haben wir den Termin für die nächste Musikfreizeit reserviert: 25.-27. März 2019 – save the date!!!
Für die Fachschaft Musik, C. Wiegräbe