Ein Blick hinter die Kulissen
Wenn man ein ganzes Jahr inszeniert und geprobt hat, ist die Anspannung am Tag einer Theateraufführung unermesslich: ein neugieriger Blick durch den Theatervorhang ins Publikum, nervöse Blicke untereinander, ein letztes Mal überprüfen, ob alles am richtigen Platz liegt. Toi – Toi – Toi und ab auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Letzten Mittwoch präsentierte die Unterstufen-Theater-AG des PMHG ihr Theaterstück, das sie während des letzten Schuljahres ausgehend von dem Jugendbuch „Level 4 – Die Stadt der Kinder“ selbst entwickelt hat. Am Anfang des Jahres steht jedes Mal nur eine vage Idee, die sich erst nach und nach in eigenen Texten und einzelnen Szenen konkretisiert. Nur langsam nimmt das Stück Gestalt an, es entwickelt sich ein Roter Faden. Nebenbei werden theatrale Mittel ausprobiert, trainiert, umgesetzt.
Besonders intensiv sind die zwei Tage vor der Aufführung. Von morgens bis abends wird bei 34 Grad geprobt; im Scheinwerferlicht bei der Generalprobe ist es noch heißer. Die Gemüter sind nicht nur auf Grund der Temperaturen erhitzt. Es wird kritisiert und gemeckert, an Details gefeilt, neue Ideen eingebracht und wieder verworfen, einzelne Szenen in mühevoller Kleinarbeit ein ums andere Mal noch einmal geprobt. Physische und psychische Erschöpfungszustände bei allen Beteiligten.
Warum tut man sich das alles an? Es geht nicht nur um eine hervorragende schauspielerische Leistung oder besonders originelle Inszenierungsideen. Die Schülerinnen und Schüler, die in der Theater-AG mitwirken, wachsen eng zu einem Ensemble zusammen, in dem man sich aufeinander verlassen kann. Sie lernen die eigenen Schwächen und Stärken kennen und werden in vielfacher Hinsicht herausgefordert. Man weiß mit Fehlern und unvorhersehbaren Situationen umzugehen, flexibel zu reagieren, zu improvisieren. Und außerdem ist da ja noch der tosende Applaus des Publikums, der alle Mühen vergessen, glücklich und stolz macht. (Hm)