Französische Austauschschüler in unserer Stadt
Ein Artikel von B. Tilke; Pressesprecherin des "Comité de jumelage" (Foto: Bergmann)
Gleich zwei Schülergruppen aus unserer Partnerstadt Manosque weilen zurzeit in Leinfelden-Echterdingen. So empfing Oberbürgermeister Roland Klenk 44 Schülerinnen und Schüler vom Collège Le Mont d’Or und dem Collège Jean Giono im Rathaus Leinfelden. Erste Bürgermeisterin Eva Noller begrüßte 22 Jugendliche des Lycée Felix Esclangon im Echterdinger Rathaus. Sie präsentierte den Gästen unsere Stadt mit ansprechenden Fotos: die Lage der verschiedenen Stadtteile, Wohn- und Lebensqualität, Kultur- und Sporteinrichtungen und LE als Standort für Wirtschaft und Gewerbe sowie die (künftigen) Verkehrsanbindungen.
Oberbürgermeister Klenk erläuterte ebenfalls Fakten und Informationen zur Großen Kreisstadt. In den Mittelpunkt stellte er jedoch die „wunderbare Geschichte“ der Begegnung von Menschen, insbesondere junger, im Rahmen von Städtepartnerschaften. Vor vierzig/fünfzig Jahren, als die Partnerschaft zwischen Leinfelden und Manosque initiiert wurde, standen sich Franzosen und Deutsche eher feindlich gegenüber, geprägt vom Zweiten Weltkrieg und gegenseitigen Vorurteilen. Die positive Entwicklung der deutsch-französischer Partnerschaft auf vielen Ebenen, bei der die Freundschaft zwischen Kommunen ein wichtiges Element war und ist, könnte aktuell durchaus als Vorbild für andere Regionen der Welt dienen: Feindschaften abbauen und Vertrauen aufbauen.
Petra Renz, die Vorsitzende des Partnerschaftsgremiums Manosque/Voghera begrüßte beide Schülergruppen. Sie hob ebenfalls die Chancen des Austauschs für die Jugendlichen in beiden Städten hervor, auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Verflechtung der zwei Länder und den daraus erwachsenden Möglichkeiten für junge Leute. Sie dankte den begleitenden Lehrkräften, deren Kolleginnen und Kollegen vom PMHG und IKG, dem Team des Kulturamts sowie den ehrenamtlich in der Partnerschaft Engagierten.
Werner Zimmermann, Ehrenpräsident des Partnerschaftskomitees, stellte den Jugendlichen einen „santon“ vor. Santons sind volkstümliche provenzalische Krippenfiguren, die u.a. verschiedene Handwerksberufe darstellen. Werner Zimmermann hatte die Fertigung von santons initiiert, die Echterdinger Krautbauern in ihrer Tracht zeigen. Sie werden in Echterdingen verkauft und vom Erlös wird der Schüleraustausch unterstützt. In diesem Sinne konnte der Ehrenpräsident der Vorsitzenden des französischen Partnerschaftskomitees, Sabine Copeland, diese Woche einen Scheck übergeben.
Das Programm für beide Schülergruppen ist wieder interessant und abwechslungsreich. Zu den Höhepunkten dürften zweifellos die Besuche der Ausstellung „Nachbar Frankreich“ im Haus der Geschichte sowie bei der experimenta in Heilbronn gehören. (ti)