Gedenkstiftung der beiden Filderkommunen |
Bericht aus dem Amtsblatt Leinfelden-Echterdingen, Nr. 38 vom 20. September 2013 von Gisela Fechner
2008 haben die beiden Städte Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen eine gemeinsame Stiftung gegründet. Sie soll einerseits die Erinnerung an die Opfer des KZ-Außenlagers auf dem Flughafen bewahren, andererseits aber Projekte unterstützen, die dazu beitragen, dass sich ein solches Unrecht - in vielen denkbaren Formen - in der Gegenwart und in Zukunft nie mehr wiederholt. Diese Stiftung richtet sich vor allem, aber nicht ausschließlich, an Kinder und Jugendliche unserer beiden Städte. Die Prämierung der Projekte findet im Oktober statt.
Die Stiftung prämiert 2013/2014 zum fünften Mal Projekte, die sich im Sinne des Stiftungszweckes mit Themen befassen wie
- Integration und friedvolles Zusammenleben
- Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
- Bürgerschaftliche Verantwortung
Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium
Der Blickwinkel ändert sich
Was die Schülerinnen
und Schüler aus Germany
am meisten berührt,
ist die überwältigende
Gastfreundschaft. "Viel
eindrücklicher als der Taj
Mahal war, wie viel Lebensfreude
die Menschen
auch in ihrer prekären
Situation aufwiesen",
schreibt Leontien.
Im
Blog halten die Schülerinnen
und Schüler des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums
in Echterdingen
(PMHG) ihre Eindrücke
und Erlebnisse während
ihrer Indienreise fest
(http://indienaustausch2012.wordpress.com). Seit 2011 ermöglicht das PMHG den
deutsch-indischen Schüleraustausch, maßgeblich
initiiert von der Lehrerin Dr. Ulrike
Weißenborn. In einer globalen Welt sollen
die Schülerinnen und Schüler für kulturelle
Unterschiede sensibilisiert, die Horizonte
erweitert werden.
Die Partnerschule Rishikul Vidyapeeth liegt
in Sonepat, 45 km nördlich von Neu Delhi.
Untergebracht in Gastfamilien, lernen die
Gymnasiasten ein faszinierendes Land kennen,
das voller Gegensätze ist. Arm neben
reich, modernes Leben neben Traditionen:
Die deutschen Gäste erleben bei jedem
Schritt die Herausforderungen Indiens auf
dem Weg zur IT-Nation, die versucht, das
Industriezeitalter zu überpringen.
Da ist der Austauschschüler, mit dem man
das Bett teilen muss - oder aber die Gastfamilie,
für die beim Einsteigen in den Bus
die anderen Fahrgäste zurückgehalten werden.
Man lernt, dass ein Eimer als Dusche
dienen kann und die Finger als Besteck. Ein großes Abenteuer ist der indische Straßenverkehr,
der keine Regeln zu kennen
scheint - außer, dass eine Kuh grundsätzlich
Vorfahrt hat. Und überall sind Menschen,
Menschen, Menschen...
Ganz schnell kommt da der Vergleich mit der Heimat und dem Leben dort. Der Blickwinkel ändert sich. Immer genug zu essen, eine im Vergleich geradezu luxuriöse Wohnung, finanzielle und soziale Sicherheit, das Recht auf Bildung für jeden, leben in einem demokratischen Land und heiraten können, wen man will... "Und trotzdem bin ich - sind wir - eigentlich nie zufrieden", wundert sich Melanie. Und fragt sich: "Haben wir zu viel?" (gif)