Peruanischer Theatermorgen am PMHG
PMHG international
Die peruanische Theatergruppe "Arena y Esteras" gastierte am vergangenen Dienstag, 18.10.2011, auf Einladung der Fachschaft Spanisch im Kulturforum. Die acht Mitglieder der Jugend- und Theatergruppe touren derzeit durch Deutschland.
Geboten wurde eine Aufführung, in der die jugendlichen Darsteller im Alter vom 13 bis 23 Jahren mit Erzählung, Gesang, Tanz und Akrobatik in farbenprächtigen peruanischen Kostümen die Kultur der Inkas aufleben ließen. Im anschließenden Gespräch erfuhr das Publikum, Schüler unserer Schule, die Spanisch lernen, einiges über die Jugendlichen und ihr Leben in Peru.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa machte sich die Gruppe auf den Weg zur nächsten Station ihrer Deutschlandtournee, nicht ohne vorher Adressen ausgetauscht zu haben. Alle Beteiligten hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!
Das Projekt
Übersetzt heißt "Arena y Esteras" "Sand und Strohmatten" - eine passende Bezeichnung, da das Projekt in "Villa El Salvador", einem sehr armen Distrikt von Lima am Rande der Wüste arbeitet. 1971 siedeln sich die ersten 8000 Familien am Rande von Lima in einer extrem unwirtlichen Gegend an. Sie waren alle Vertriebene aus dem Landesinnern.
Villa El Salvador (VES) hat heute weit über 400 000 Einwohner und liegt in einem Wüstengebiet, wo die einfachen Hütten aus Strohmatten hergestellt werden. Nicht alle haben Strom und Wasser oder sind an das Abwassersystem angeschlossen. 75% der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre. Die Gewaltrate ist eine der höchsten in der Region.
Als am 15. Februar 1992 die populäre Bürgermeisterin von Villa El Salvador, Maria Elena Moyano, vom "Leuchtenen Pfad" ermordet wurde, breitet sich in der Bevölkerung Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit aus. Eine Gruppe von Jugendlichen fand sich zusammen mit der festen Absicht, mit Hilfe der Kunst die Angst zu überwinden und dafür zu sorgen, dass die Menschen des Stadtteils das Lachen zurück gewinnen können - um wieder an das Leben glauben zu können. "Für das Recht auf das Lächeln" ist seitdem das Motto der Organisation.
"Arena y Esteras" ist ein Zusammenschluss von KünstlerInnen, PädagoInnen und LehrerInnen, die in der Stadt aktiv sind. Sie engagieren sich für die menschliche Entwicklung und gesellschaftliche Veränderung im permanenten Bemühen um Menschenrechte, kulturelle Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung. Sie greifen dabei auf die kreative Kraft der Menschen zurück als eine künstlerische Strategie, das Leben zu gestalten, widerständig zu bleiben und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Dafür nutzen sie Theater, Zirkus, Musik, Tanz und Bildende Kunst.
"Die schnellste Verbindung zwischen zwei Menschen: ein Lächeln"