Schüler auf dem "Pfad der Erleuchtung"
Bericht aus der Filder-Zeitung vom 10.10.2011, von Stefanie Käfferlein
Am PMHG ist der Anbau in Betrieb genommen worden
Noch lässt sich das vor kurzem eingesäte Gras lediglich erahnen. Das noch kurze Chinaschilf raschelt leise im Wind. Doch schon im Frühjahr sollen der Rasen gesprossen, die Gräser gewachsen und Hainbuchen, passend zum Hainbuchenweg, gepflanzt sein.
Komplett fertig ist indes der Anbau des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums (PMHG). Nach einem Jahr Bauzeit ist er mit sechs neuen Klassenräumen am Freitag offiziell eröffnet worden. "Eigentlich ist das Gebäude seit 12. September in Betrieb", sagte Oberbürgermeister Roland Klenk. 2,46 Millionen Euro seien für den Neubau bereitgestellt worden und zu "guten Teilen schon abgeflossen". Dass der Anbau mit einer Nutzfläche von 470 Quadratmetern ein Passivhaus sei, "ist nicht falsch zu verstehen". Am PMHG werde fleißig gelernt. "Wer weiß, vielleicht wird der Verbindungsweg zum Neubau irgendwann als Pfad der Erleuchtung bezeichnet werden", sagte Klenk mit einem Augenzwinkern.
Schulleiter Wolfgang Krause berichtete, dass die Schüler und Lehrer "mit großer Begeisterung in diesen schönen und funktionalen Neubau" eingezogen seien. Bei einer Führung mit der Architektin Christine Schädler vom Büro Schädler und Zwerger konnten Vertreter der Stadt, Eltern, Schüler und Stadträte die neuen Räume begutachten. Diese sind über den Hainbuchenweg oder über eine rund 14 Meter lange Verbindungsbrücke vom Hauptgebäude her erschlossen. Dieser Eingang dient auch als Rettungsweg, ebenso wie ein zweiter an der Ostseite. Die kubische Form des Gebäudes und die Farbigkeit der Fassade passen zum bisherigen PMHG. "Verkleidet ist der Kubus mit sogenannten Aluminiumstrangpressprofilen, die in ihrer Anordnung an die Holzverkleidung der Sport- und Schwimmhalle Goldäcker und an die Betonschalung des Altbaus erinnern", sagte Schädler. "Der Anbau sollte ins Gesamtbild passen, sich aber dennoch deutlich von der Halle abgrenzen", so Schädler.
Im Innern bilden unbehandelter Sichtbeton sowie orange und violette Farben einen Kontrast. "Das Orange haben wir aus dem bestehenden Gebäude übernommen", erklärte Schädler. Damit sind die Eingänge der Klassenzimmer gekennzeichnet. In den Räumen selbst versteckt sich hinter einem violetten Vorsprung an der Decke ein Belüftungssystem, das selbstständig den CO2-Gehalt reguliert. "Es ist mittlerweile erwiesen, dass die Konzentration der Schüler auch vom CO2-Gehalt abhängt", so Schädler.
Zudem wurden schalldämmende und -absorbierende Materialien verwandt. "Denn Lärm ist ein Stressfaktor", sagte Schädler. In einer Ecke in den Zimmern befindet sich eine violette Sitzgelegenheit. Sogenannte Whiteboards ersetzen in zwei Räumen die klassische Tafel. "Unsere Lehrer haben dafür extra eine Schulung erhalten, für die sich mehr angemeldet hatten, als wir zulassen konnten", sagte Krause.