Selbstdisziplin, Organisation, Verantwortung – und die Liebe zum Sport

Auf den ersten Blick unterscheiden sich Clara (14) und Anne (17) nicht von ihren Mitschülerinnen am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium. Aber sie haben eine gemeinsame Leidenschaft. Sie teilen die Liebe zum Sport.
Bereits im jungen Alter lief Clara anderen davon. Die Faszination für schnelles Laufen, die Unbekümmertheit dabei alles um sich herum vergessen zu können, brachte Clara zur Leichtathletik. Seit sechs Jahre trainiert sie bis zu 10 Stunden in der Woche. Das Training findet oft in Stuttgart statt. Da kann es schon vorkommen, dass sie sich im Auto umziehen muss, um pünktlich mit dem Training anfangen zu können. Letztes Jahr hat sie durch ihre Sprintleistungen auf sich aufmerksam gemacht und gehört seitdem zum F-Kader des Württembergischen Leichtathletikverbands. Das harte Training zahlt sich nun aus. Vor zwei Wochen gelang ihr ein beachtlicher Erfolg. Bei den Württembergischen Hallenmeisterschaften in Ulm lief sie 60m in 7,95 Sekunden und wurde Zweite.

Anne ist nach 11 Jahren dort angekommen, wo Clara hin möchte. Sie ist U18-Weltmeisterin und amtierende dt. Jugendmeisterin im Doppelvoltigieren. Beim Voltigieren werden akrobatische Übungen auf einem Pferd ausgeführt. Einfach „nur reiten“ war Anne zu einfach und nicht spannend genug. Und da sie schon immer gerne turnte, konnte sie beim Voltigieren ihre beiden Leidenschaften vereinen. So gut zu sein, kommt nicht von ungefähr. Auch hinter ihrem Erfolg steckt viel Training – alleine und im Team. So ist es für Anne üblich, 15 und mehr Stunden pro Woche zu trainieren. Dazu kommen lange An- und Rückfahrtzeiten, die sie meistens sinnvoll mit Lernen verbringt.

Eine solche 50-Stunden Woche mit Sport und Schule erfolgreich unter einen Hut zu bringen, verlangt ein hohes Maß an Selbstdisziplin, Organisation und Verantwortung. Die Schule hat für die beiden Mädchen einen hohen Stellenwert. Ihnen ist bewusst, wie schnell eine Sportkarriere zu Ende gehen kann und wie wichtig daher eine gute Ausbildung ist. Die Zeit vor und nach dem Training, sogar während Trainingspausen wird möglichst effektiv genutzt und das mit Erfolg. Dabei spielen die Eltern eine zentrale Rolle. Sie bringen sich voll ein, schaffen ein Umfeld, das es beiden ermöglicht, ihren Sport sehr intensiv auszuüben und gleichzeitig die Schule nicht zu vernachlässigen.

Clara und Anne profitieren in vielen Bereichen von ihrem sportlichen Engagement. Sie lernen nicht nur, wie man seine körperlichen Kräfte steigern, Geschicklichkeit verbessern und über sich hinauswachsen kann. Sie lernen auch Niederlagen einzustecken, Regeln zu achten und sich für ein selbst gestecktes Ziel einzusetzen. Das ist bewundernswert. Eine Schule kann sich glücklich schätzen, wenn zwei so erfolgreiche Sportlerinnen zu ihren Schülerinnen zählen. Sie zeigen, was mit Ausdauer und Ehrgeiz zu erreichen ist und wirken als Vorbilder für viele andere Schülerinnen und Schüler. Viel Erfolg für alle weiteren Wettkämpfe und sportlichen Herausforderungen! (Fa)