PMHG: Deutsch-indischer Schüleraustausch im Zeichen der Globalisierung

Bericht aus dem Amtsblatt Nr. 26 vom 29. Juni 2012 / Foto: Bergmann





Erinnerungsfoto mit OB Klenk und Rektor Krause: Die indischen Schülerinnen und Schüler boten Tänze aus ihrer Heimat.

Nicht nur das Erlernen einer fremden Sprache, auch die Begegnung mit einer anderen Kultur ist angesichts der Globalisierung "ein Schlüssel zum Erfolg", so Wolfgang Krause, Schulleiter des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums beim deutsch-indischen Abend im Kulturforum.

Seit letztem Jahr besteht die Partnerschaft mit der Privatschule Rishikul Vidjapeeth in Sonepat, rd. 45 km nördlich von Delhi. Die indischen Schüler und Lehrer kamen jetzt zu Besuch in das ferne Europa nach LE. Bereits im Oktober durfte die PMHG-Gruppe den indischen (Schul)Alltag miterleben. Der hinterließ großen Eindruck, wie eine Fotopräsentation bewies - und auch "die Disziplin" der indischen Schüler fanden die PMHG-ler bemerkenswert.

Oberbürgermeister Klenk würdigte diese erste Schulpartnerschaft auf den Fildern mit Indien. Im deutschen Bildungssystem seien Schulhausbau oder Betreuung Sache der Kommunen, erläuterte er den indischen Schülern und Lehrern, und er sei stolz auf die Investitionen, die Leinfelden-Echterdingen in diesem Bereich mit Erfolg tätige. Thema eines gemeinsamen Projekts beider Schulen ist ein vergleichender Blick auf die Globalisierung in Baden-Württemberg und im Großraum Delhi. Der erste Teil des Projekts, das indische und deutsche Schüler gemeinsam in Gruppen erarbeiten, beschäftigte sich mit hiesigen Firmen, die in Indien aktiv sind. Die Schüler recherchierten die Vorteile für die Firmen und setzten sich mit den Folgen sowohl für Deutschland als auch für Indien auseinander. "Dabei wurde deutlich, dass die indischen Schüler neben allen Vorteilen mit zunehmender Globalisierung einen Verlust ihrer Traditionen befürchten", sagt Ulrike Weißenborn, Lehrerin am PMHG und Mitinitiatorin der Schulpartnerschaft. Interessant sei die unterschiedliche Herangehensweise: "Der strukturierte deutsche Zugang musste mit indischer Spontanität in Einklang gebracht werden, und bei den Powerpointpräsentationen trafen der eher nüchterne Stil der Deutschen und die Freude der indischen Schüler an Verzierung und Effekten aufeinander." Die deutschen Schüler wiederum waren verblüfft, wie geübt die indischen Austauschpartner im lebhaften, freien Vortrag sind.

Beim Gegenbesuch im Oktober werden die Auswirkungen der Globalisierung vor Ort sowie indische Firmen, die nach Deutschland kommen, im Mittelpunkt stehen. (gif)